„Nicht ohne meinen Kittel“ – von Bernem ins Gallus für einen guten Zweck
Der Weg von Bernem ins Gallus kann weit sein. „Der Willi hat das Navi eingestellt“, seufzt Hilde. „Und das sagt dann so Sachen wie „Demnächst rechts halten“. Und dann habe sie rechts gehalten. Aber das Navi ließ nicht von ihr ab. Noch mal dieselbe Ansage. Was in aller Welt sollte sie denn jetzt noch tun? Ganz schön durcheinander sei sie gewesen. Aber unter Blut, Schweiß und Tränen traf Hilde aus Bernem dann doch im fernen Gallusviertel ein.
Dort war Hilde die One Woman-Show bei einem exklusiven Charity-Abend des Lions Club Frankfurt Cosmopolitan. Im Veranstaltungssaal der Gallus-Gemeinde wurde sie von Präsident Bora Akoglu, Event-Organisatorin Karin Ludwig und Projektleiter Stefan Hofer willkommen geheißen. Der Erlös des Abends kam zu 100 Prozent dem von dem Club geförderten Projekt „Schulfit im Gallus“ zugute, bei dem unter Federführung der St. Gallus Gemeinde und Maria Hilf gezielter Förder- und Deutschunterricht an Kinder aus bildungsschwachen Familien, häufig Migranten und Flüchtlinge, erteilt wird.
„Nicht ohne meinen Kittel“ lautete der Titel des zweistündigen Comedy-Programms, bei dem Hilde sich in Topform zeigte. Das Bornheimer Original in ihrem prägenden Kittel – den sie, wie sie dem Publikum anvertraute, nicht einmal am Strand in Italien auszieht, -begann den Abend damit, dass sie den Zuschauern im Gemeindesaal von St. Gallus Fleischwurst-Stückchen verteilte und von ihrer mühsamen Anfahrt erzählte.
Eingetroffen auf der Bühne ging es weiter mit einem Feuerwerk an Erlebnissen, mit denen man sich als Bornheimer Hausfrau so herumschlagen muss. Ob Probleme mit dem Gatten, der nach 30jähriger Berufstätigkeit auf dem Bau nun zuhause sitzt und beschäftigt werden muss.
Oder die moderne Technik: Riesenapplaus kam auf, als Hilde sich minutenlang in den „Hildroid 4B“ verwandelte. Da fuhrwerkte sie wie eine vollautomatisierte Staubsauger-Roboter-Putzmaschine über die Bühne, und das mit einer so gekonnten Gestik und Köperbeherrschung, das man meinen konnte, tatsächlich einen Androiden vor sich zu sehen.
Sehr unterhaltend auch die Einbeziehung des Publikums, auf die sich Hilde, alias Stefani Kunkel, hervorragend versteht. So holte sie einen jungen Mann auf die Bühne, dem sie durch Umhängen eines Wasserkastens und dessen Befüllung mit mehr und mehr Flaschen die Komplikationen des Lebens einer schwangeren Frau vor Augen führte. „Und jetzt binden Sie sich mal wieder den Schuh“ zu, gab sie dem Bühnengast am Ende vor (der denselben zuvor noch ahnungslos aufgemacht hatte). Natürlich war das Unterfangen aussichtslos.
Großer Beifall am Ende für die Unterhaltungskünstlerin und ein schönes finanzielles Ergebnis für das Schulfit Projekt, mit dem wieder einige Kinder mehr in das Unterstützungsprogramm aufgenommen werden können.
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